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Ehe und Weltanschauung

Viele Religionen kennen umfangreiche Regeln für die Ehe.

Christentum
Einige christliche Kirchen betrachten die Ehe als Sakrament (das nicht ein Priester, sondern die Eheleute einander spenden). Doch bedarf sie des kirchlichen Segens.

Begründet durch eine neutestamentarische Parabel, vergleichen die christlichen Kirchen das Verhältnis zwischen Jesus und der Kirche mit der Ehe.

Für die römisch-katholische Kirche ist die Ehe zwischen zwei getauften Christen eines der sieben Sakramente. Die Partner spenden einander auch hier das Ehesakrament selbst. Gültig ist eine Ehe nur, wenn sie nach den kirchlichen Vorschriften geschlossen wird. Dabei erfragt der Geistliche im Beisein von zwei Zeugen den Ehekonsens. Für die Ehe mit einem Nichtchristen oder einem Christen anderer Konfession kann die Erlaubnis erteilt werden, nur standesamtlich oder nach dem Ritus der anderen Konfession zu heiraten. Die Eheleute können sich zwar ("von Tisch und Bett") trennen, aber eine Scheidung ist nicht möglich. Kirchlich kann deshalb nur heiraten, wessen frühere Ehen durch Tod oder Ungültigerklärung (Annullierung) nicht mehr bestehen.

Für Luther war die Ehe kein Sakrament, sondern "ein äußerlich, weltlich Ding (...), wie Kleider und Speise, Haus und Hof, weltlicher Oberkeit unterworfen". Die evangelische Kirche erkennt die standesamtliche Trauung als gültig an. In der Schweiz ist die bürgerliche Trauung rechtliche Voraussetzung, kirchlich getraut werden zu dürfen. Die kirchliche Trauung gibt Gottes Segen für die Ehe, die im Unterschied zur katholischen Auffassung nicht als Sakrament angesehen wird. Auch Geschiedene können kirchlich getraut werden.

In den orthodoxen Kirchen ist die Ehe eines der Mysterien und wird als Ordination angesehen.

Hinduismus
Der Hinduismus sieht in der Ehe eine heilige Aufgabe, die religiöse und soziale Verpflichtungen zur Folge hat!

Buddhismus
Im Buddhismus wird die Ehe weder gestärkt noch wird davon abgeraten. Es wird jedoch gelehrt, wie man eine glückliche Ehe verbringen kann.

Islam
Nach islamischem Verständnis sind die Lebensbereiche von Männern und Frauen grundsätzlich getrennt; die Ehe ist der einzige Ort, in dem diese Trennung - zu einem Teil - legitimerweise aufgehoben ist. Der Koran empfiehlt die Ehe mit diesem Hintergrund in hohem Maße; sie helfe u. a. zur geistigen Vervollkommnung. Allerdings finden sich im Koran genügend Suren, die dem in fast allen moslemischen Ländern herrschenden Patriarchat Vorschub leisten.

Judentum
Orthodoxen Juden ist die Ehe zwar so wichtig, dass sie Unverheiratetsein als unnatürlich ansehen, allgemein wird aber im Judentum nur erwartet, dass Partner erst heiraten, wenn ein Kind unterwegs ist, was auch im Sinn des Alten Testamentes ist. (Dies freilich ist bis heute ein übliches Muster in vielen Gesellschaftsschichten.)